INXS – Switch

Acht Jahre sind seit dem Tod des Leadsängers der australischen Band vergangen, und so richtig vermißt haben INXS wohl nur wenige Fans. Mit“.Devil’s Party“ liefert die Band auch gleich einen Openerab. der so klingt, als hätten sie einfach die Uhr zehn, 15 Jahre zurückgedreht. DerneueSänger J.D. Fortune, den die Band mit Hilfe der TV-Show „Rock Star: INXS“ rekrutiert hat, die auch gleich für die nötigen Schlagzeilen sorgte, emanzipiert sich erst nach und nach vom gesanglichen Erbe von Michael Hutchence. Bei den ersten Songs klingt seine Stimme ein wenig zu sehr nach der des verstorbenen Frontmanns. Auch musikalisch setzt die Gruppe um Gitarrist Andrew Farriss und Gitarrist/Saxofonist Kirk Pengilly auf bewährte Kost. Sowohl“.Pretty Vegas als auch „Devil’s Party halten wenig Überraschungen bereit. Erst mit „Afterglow“, einer dezent schmalzigen Ballade, die ein wenig an U2 erinnert, gelingt es INXS, ein

wenig mehr Farbe ins Spiel zu bringen. Produzent Guy Chambers. der ehemalige Sidekick von Robbie Williams, verfügt ja über genug Erfahrung, um selbst aus mittelmäßigen Songs noch etwas Brauchbares zu machen. Und auch bei INXS versagt er nicht. Stücke wie“.Hot Girls“ und“.Perfect Strangers“ verfügen nicht nur über eingängige Gesangs-Hooklines, sondern glänzen auch mit Melodien, die länger als drei Minuten im Gehör verweilen. Und immer dann, wenn die typische INXS-Formel ein wenig zu durchschaubarwird, präsentiert die Band eine Ballade wie „Remember Who’s Your Man“, die genau über die richtige Portion Pathos verfügt, die man braucht, um eine neue Generation von Frauenherzen zu erobern. Mit“.Switch“ ist der australischen Band ein erstaunlich solides, in sich geschlossenes Comeback gelungen. Musikalische Sensationen hat im Fall von INXS mit ziemlicher Sicherheit sowieso niemand erwartet.

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