Jack Bruce Band – How’s Tricks RSO 2394180

Da das vorliegenden ME-Heft eine Story über Jack Bruce enthält, kann ich mich ohne lange Vorrede direkt in die Rillen von „How’s Tricks“ stürzen. Sache ist, daß ich Bruce-Alben wie „Songs For A Taylor“ und „Harmony Row“ für überwältigend gut halte, mir die Chose mit West, Bruce & Laing aber nie gefallen hat. Aus dieser Konstellation heraus erscheint mir „How’s Tricks“ wie ein Lichtblick, der Bemerkenswertes präsentiert und Größeres für die Zukunft offen und erhoffen läßt. Hugh Burnes (g) und Tony Hymas (keyb) setzen relativ sparsame, deshalb aber gerade griffige Akzente zu einer Musik, die unverkennbar Bruce-like ist: Harmonien mit Haken und Ösen, reichlich Tempi-Wechsel, mitunter sehr eingängig, zu Zeiten aber auch recht esoterisch. Neben Jack’s wunderbarer Stimme fällt vor allem die exakte und ideenreiche Arbeit des Schlagzeugers Simon Phillips auf dieser Springinsfeld trommelt einfach umwerfend. Demgegenüber wurde Jack’s Baßgitarre ziemlich weit nach hinten abgemischt. Mit einer Ausnahme stammen alle Texte von Bruce‘ langjährigem Partner Pete Brown, der sich aber gefallen lassen muß, daß Jack mitunter an kompositorischen Schwächeanfällen leidet: das alte Übel. Beispiele hierfür sind „Madhouse“ oder „Waiting For The Call“. Andererseits können Songs wie „Outsiders“, „Without A Word“ und „SomethingTo LiveFor“Höchstpunktzahlen ernten. Viel Licht, gelegentliche Schatten — das nächste Album der Band könnte ein Volltreffer werden.