Jack Penate – Matineé

Die englische Presse geht total steil auf den bulligen, kleinen Mann mit den üblen Karohemden, der eigentlich Jack Fabian Penate heißt, 23 Jahre alt und englisch-spanischer Herkunft ist. Ein passionierter Alleinunterhalter, der Gitarre spielt und singt,denkwürdige Live-Auftritte absolviert und auch im Studio eine echte Urgewalt ist. Nachzuhören auf den elf Stücken seines Debüts, die zuweilen an die Housemartins, Edwyn Collins und) im Jiminee erinnern. Penate serviert in seinen schnelleren Momenten einen ähnlich überdrehten Schrammelpop mit dezenten Rockabilly- und Ska-Einflüssen. in langsameren Nummern wie „Got My Favourite“ dagegen erinnert er eher an Paul Weller zu seiner Style-Council-Phase und macht weder vor jazzig-swingenden Leisetretern („My Yvonne“) noch vor richtig triefenden Akustik-Balladen („Learning Lines“) Halt. Wobei die ruhigeren Momente, die er vorzugsweise mit Klavier und Streichern umsetzt, nicht wirklich zu den Höhepunkten des Albums zählen. Denn da ist Penate längst nicht so spannend und überzeugend wie bei den Uptempo-Nummern, Allen voran der Opener „Spit At Stars“ und „Run For Your Life“. Da glänzt er durch kantige Riffs, durchgetretenes Gaspedal, trockenen Gesang und überdrehte Texte, die ungewöhnlich wortgewandt und verspielt erscheinen. Ein Meister der griffigen Reime und Doppeldeutigkeit.der ganz charmant und unpeinlich über Liebe, Lust und Leidenschaft sinniert, in großen Gefühlen

und herzerweichenden Lippenbekenntnissen schwelgt und all das mit einem kühlen Bier runterspült. Im finalen „When We Die“ legt er eine derart düster-morbide Abhandlung über das Ableben vor. Der tieftraurige Schlusspunkt eines extrem kurzweiligen Albums.

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