Jack White

Boarding House Reach

XL/Beggars/Rough Trade

Ob sein Rock so blass geworden ist wie das Cover-Gesicht? Das nicht, aber ein großer Wurf ist Jack Whites neues Album kaum.

Vier Jahre und einen Gastauftritt auf Beyoncés Lemonade ist es her, seit wir von Jack White Neues zu hören bekommen haben. Dafür hat sich im Soundbild wenig verändert. White verlässt sich auch auf seinem dritten Soloalbum auf den Bluesrock, den er je nach Bedarf ergänzt, zum Beispiel um ein paar Gospelelemente im Eröff­nungs­stück „Connected By Love“ .

Doch während die starken Songs der Vorgängerplatten vor allem von ihren Melodien lebten, fehlen hier ähnliche Kaliber. „Connected By Love“ muss man ein Dutzend Male hören, um sich die Melodie zu merken. Es folgt der nette Lückenfüller „Why Walk A Dog?“, anschließend: „Corporation“, der merkwürdigste Song des Albums. Ein Beat, der an „Sympathy For The Devil“ erinnert und ein Riff, das es kaum verdient, die Basis für einen fünfeinhalb­minütigen Jam zu bilden, weil fast nichts passiert.

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„Corporation“ klingt wie etwas, das White mit seiner Band im Studio zum Aufwärmen spielt, bevor es an die „echten“ Stücke geht. Dass ausgerechnet dieses Lied zu den Vorab-Singles gehörte, ist bezeichnend. Auf „Ice Station Zebra“ lässt es sich White nicht nehmen, Sozialkritisches zu rappen. Mit der Schlafliedmelodie „Humoresque“ findet die Platte wenigstens ein hübsches, liebevolles Ende, doch der fade Geschmack der Halbherzigkeit bleibt.

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