Jackie Lomax – ls This What You Want?

Dass das mit so viel Idealismus gestartete Beatles-Label Apple den beteiligten Künstlern mehr Scha-den zufügen würde, als sie zu künstlerisch-kreativen Höhepunkten zu beflügeln – wer hätte das bei seiner Gründung Ende 1967 voraussehen können? Hoffnungsfroh erschien zum Labelstart im August 1968 neben Mary Hopkins‘ „Those Were The Days , „Thingumybob“ von The Black Dyke Mills Band, dem epochalen „Hey Jude“ der Firmeneigner auch „Sour Milk Sea“ von Jackie Lomax, dem ersten, von George Harrison für Apple unter Vertraggenommenen Künstler. Das von Harrison produzierte, wenige Monate zuvor im indischen Ashram eigentlich fürs“.White Album komponierte Mid-Tempo-Stück entpuppte sich trotz Catchy Hook und prominenter Sessionbesetzung (u.a. Eric Clapton, Nicky Hopkins. Ringo Starr, Paul McCartney, Klaus Voormann] als Rohrkrepierer in Sachen Popularität. Ein Schicksal, das auch dem mit gleicher Mannschaft eingespielten, im März 1969 veröffentlichten Debütalbum is this what you want?, das um fünf Bonustracks erweitert in CD-Neuedition vorliegt, zuteil wurde. Warum die durchweg stimmige, zwischen Pop, Rock, Soul, Jazz und Rhythm’n’Blues oszillierende Songkollektion – durch Lomax‘ voluminöse „schwarze Stimme noch aufgewertet – scheiterte, wissen die Götter. An Lomax. der seine ersten musikalischen Erfahrungen in den frühen Sechzigern als Sänger der Liverpooter The Undertakers machte, dann bei Lomax Alliance und nach seiner unerfreulichen Erfahrung mit Apple noch als Sänger bei Heavy Jelly und Badger, aber auch wieder als Solist tätig war, kann es nicht gelegen haben. Der Niedergang der Beatles und die Übernahme Apples durch Allen Klein Ende der Sechziger sind definitiv zwei der Gründe, warum selbst komponierte Perlen wie „Little Yellow Pills“, „Speak To Me“ und „You’ve Got Me Thinking ‚ vom Publikum nicht angenommen, Paradesingles wie „New Day“ und „How The Web Was Woven “ nicht im britischen Rundfunk gespielt oder süperbe Tracks wie „Won’t You Come Back“ und „Going Back To Liverpool“ erst gar nicht mehr veröffentlicht wurden.