Jackson & His Computer Band – Smash
Wie so manch anderer elektronischer Franzose kann auch Jackson Fourgeaud nicht die Finger von Disco und House lassen. Doch begehrt man beim Warp-Label Einlaß, genügt es sicher nicht, zur Belustigung zu Bewegender ein paar Filter auf- und zuzudrehen und alte Beats aus neuen Loops auszuschenken. Da will um- und dekonstruiert werden, die Mittel sollen sich in neuen Zwecken wiederfinden, der freie Geist möge sich in den Schaltkreisen entfalten. Der 26jährige Jackson versteht sich auf diese Freiheit, die Warp meint, vorzüglich, er genießt sie offenkundig in vollen Zügen, neigt sogar zu einer gewissen Besessenheit im Steckspiel mit den Möglichkeiten – und mit Smash gelang ihm eines der erstaunlichsten Elektronik-Debüts der letzten Jahre. House und Disco und Soul und Glam und Funk läßt er keine ruhige Minute, keine vier Schläge im Quadrat, von der Stilpflicht wechselt er fliegend über zur Kür. Wilde Bilderstürmerei, Break-Kabriolen, Cuts mit rasender Klinge, ein Assoziations-Feuerwerk von ungeheuer dichter Atmosphäre, von romantischen Pianoläufen bis zur puren Kakophome fluten die Synapsen. Jackson scheint für jedes Stück eine eigene Musikmaschine gebaut zu haben, in der es nur so hämmert, wirbelt, klimpert. Es wird hier also – so oder so ähnlich – nicht zuletzt zu lesen sein: Aphex Twin hat nun endlich einen Zauberschüler. Das ist eine Freude für den Meister, aber immer auch eine Gefahr. VÖ: 19.9.
www.warprecord5.com
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