Jahcoozi – Pure Breed Mongrel
Gewöhnen Sie sich besser gleich daran: Wo in den nächsten Wochen etwas über Jahcoozi zu erfahren ist (und es wird nach zwei EPs 2003 und im Juli 2005 hoffentlich noch eine Menge sein!), wird von M.I.A. die Rede sein. Auch wenn das spätestens dort zu kurz greift, wo Sasha Perera (Gesang), Robot Koch (Beats; The Tape vs. RQM) und Oren Gerlitz [Baß] live als eigenständige Band M.I.A. ein Stück Musikalität und Flexibilität voraus hat, gibt es doch Gemeinsamkeiten – und eine, gegen die Perera (jetzt: Berlin, zuvor: London) erst gar nicht anreden braucht: Auch sie stammt aus Sri Lanka. Und es gibt noch mehr Nebeneinander: Jahcoozi wie M.I.A. zeigen dem Ragga die weite Welt der Rechner-generierten Musik abseits vom Hochglanz des zeitgenössischen R’n’B und der oft sehr engen Grenzen des Mainstream-HipHop. Die offensichtlichsten Unterschiede: Der Sound von Jahcoozi entfernt sich ganz bewußt von allen Roots und wagt sich weiter vor ins Abstrakte und Artifizielle der Elektronika, während M.I.A. großen Wert auf den DIY-Charakter. auf Authentizität und Folklore legt. Jahcoozi wird, stilistisch abwechslungsreicher, mit einem Plus an Soul und Harmonie, vielen, die M.I.A. schlichtweg zu eintönig fanden, eine weitere Chance geben. Allerdings: Songs, überschaubar und mit Refrain und Bridge an der dafür vorgesehenen Stelle, gibt es auch auf Pure Breed Mongrel nicht. Dafür schlaue Beats und smoothe bis erhabene, die fast an Massive Attack heranreichen, Effektspielereien und einen Flow, durch den das Monster tief schläft; und wenn es erwacht, schwingt es sich sofort auf alle Füße und tanzt sie sich wund. Da nützt es ihm auch nicht viel, daß Tempo und Hitze besser unter Kontrolle gehalten werden als bei… na. Sie wissen schon. Jahcoozi halten dafür auch viel länger durch. VÖ:26.9.
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