Jakuzi

Fantezi Müzik

City Slang/Universal

Die Band aus Istanbul kratzt die schon geschwungene Kurve vom ­Synthie-Pop bis zur Indie-Hymne.

Nein, das ist kein neues Lebenszeichen des Berliner Electronica-Projekts Jahcoozi unter leicht veränderter Schreibweise. Bei Jakuzi handelt es sich um zwei Musiker aus Istanbul, die vorher in Punk- und Garage-Projekten aktiv waren. Dieses Debütalbum erschien erst einmal auf Bandcamp und Kassette, wurde sodann von den begeisterten Spähtrupps des Berliner Labels City Slang ausgemacht und darf jetzt via Vinyl und CD herauskommen.

FANTEZI MÜZIK kratzt eine schön geschwungene Kurve von hausgemachtem Synthie-Pop zu Disco und Indie-Hymnen. Kutay Soyocak (Gesang) and Taner Yücel (Bass, Keyboards) haben innerhalb dieses Spektrums eine kräftige Klangsprache gefunden. Für den türkisch sprechenden Menschen wird sich mit diesen elf Songs ein zusätzlicher Horizont auftun. Gut informierte Kreise berichten, dass Eskapismus ebenso ein Thema ist wie Beziehungsprobleme – und das mag miteinander zu tun haben. Wie alles und nichts hier. Zwischen 1982er Electro-NdW („Geriye Dönemiyor“), leicht krängenden Pop-Balladen („Bir Düşmanım Var“) oder sogar Joy-Division-Schwere („Koca Bir Saçmalık“) ist allerhand bei Jakuzi möglich.