Jan Jelinek Avec The Exposures – La Nouvelle Pauvrete

Diese Musik basiert auf Loops. Diese Musik basiert auf Loops. Diese Musik … Die jedoch mehr sind als Wiederholung. Und nur selten richtig runkd, pardon, selten richtig rund laufen. Der Fehler ist King. Der Makel ist Groove. Dort, wo sich die Cuts reiben: ein Knistern, Kratzen, allerlei Geknispel. Mehr Zustand als Geräusch. Auf jeden Fall untrügliches Zeichen für Leben in der Maschine (wo ja laut Einstürzende Neubauten „das Lied wohnt“). Diese Spannungsschwankungen dienen hier zuweilen als vollständige Arrangements der Stücke, die sich schon lange keiner mehr „Lieder“ zu nennen traut. Dabei führt der Weg Jan Jelineks genau dorthin zurück: Von den Makroloop-Schiebetechniken auf „Loop Finding Jazz Records“ – O/1-Ein/Aus-Kompositionen reinstens Wassers also – über die Verwendung von schwarzer Musik aus Detroit über NYC bis Jamaika weiterhin unter den Vorzeichen unablässiger Abstraktion bis nun zu La Nouvelle Pauvrete, das, so behauptet zumindest das Presseinfo, gar „klassischen, weißen Rock/Pop/Folk“ zulässt (deshalb auch die fiktive Begleitband The Exposures im Titel). So weit würde der rätselnde Rezensent nicht gehen. Allerdings hört er durchaus Jazz im schwarzen Bass, Funk aus dem Knispeln und honoriert Jan Jelineks Bemühungen – um mehr Wohlklang, um organische Orchestralität und klarere Referenzen in den sporadischen Gesangspassagen. Zum Beispiel Stevie Wonder, Bryan Ferry, Sun Ra und Throbbing Gristle, wie das Infoblatt weiß – das Infoblatt und Herr Jelinek.

VÖ:7.2. www.scape-music.de