Jane’s Addiction – Strays

Oftmals genügt ja rar machen. Anders mag man sich den Kultstatus, den Jane’s Addiction genießen, nicht erklären. Auf ihre Art sind sie so typisch für die Stadt der Engel. Esoterik-Hippie-Progheavyalternativerocker mit Schminke im Gesicht und too much acid in der von Batiktüchlein umwickelten Rübe, die ihre Füße nicht auf den Boden bekommen. Auch Perry Farrells Soloambitionen und Dave Navarros freischaffendes E-Genudel, unter anderem als uninspiriertester Gitarrist, den die Red Hot Chili Peppers je hatten: kaum der Rede wert. Und jetzt kehren Jane’s Addiction zurück, um in Stil und Form etwas darzustellen, was sie nicht sind: eine Rockkapelle mit Vision, eine Kultband, die zur Tribalbildung anregt. Strays gaukelt schäumend und brodelnd Dringlichkeit vor, macht nach beschwörerischen Schamanen-Intros einen auf Vulkan, brät uns immer wieder die Elektrische um die Ohren, dass es eine wahre Seuche ist. Doch nothing’s shocking. Leider. Zu ziel- und zwanglos trotz ein paar schöner Riffs die Songs, zu uferlos die bedeutungslos mit elektronischem Firlefanz aufgemotzten Arrangements, zu zahllos die Verwirrungen im Progressiven, zu viele Klischees im ohnehin verachtenswerten L.A.-Rock-Style. Ein großer Ausrutscher, dem der Peppers – One Hot Minute – gar nicht unähnlich. Nur, Jane’s Addiction werden nicht in der Lage sein, dem hier ihr eigenes Californication folgen zu lassen.

>>> www.janesaddiction.com