Janet Jackson

The Velvet Rope

Des Pop-Königs Lieblings-Schwester ist wieder da. Fast vier Jahre nach JANET verarbeitet sie auf THE VELVET ROPE nach eigenem Bekunden sehr persönliche schlechte Erfahrungen ihrer 31 wahnwitzigen Lebensjahre als Mitglied des Jackson-Clans. Von großer Trauer ist anfangs trotzdem nichts zu spüren. Statt dessen erfreut Frau Jackson mit dem, was sie am besten beherrscht: knackige Dance-Tracks mit trockenen oder wummernden Dampfhammer-Beats. Manche der Stücke ruhen dabei auf solch dicken Rhythmusmauern, daß Janets Gesang fast dahinter verschwindet. Anders dann die zweite Hälfte des Longplayers: Hier ist endlose Bedroom-Balladen-Berieselung angesagt. Einzeln genommen sicher ganz nett, schleichen diese en masse zäh und unspannend – noch dazu mit meist satten fünf Minuten Spielzeit – dahin. Da helfen auch die sieben eingestreuten Miniaturen mit menschelndem Lebensfreude-Gekicher der Lady nichts. Trotz des groovenden Anfangs bleibt einem statt zuckende Füße nur ein müdes Gähnen.