Jasper Van’t Hofs Pili Pili – Nomansland
NOMANSLAND – Ein Singspiel? Eine kleine Oper? Zum Thema Sklaverei. Die Musik funktioniert. Zwar versteht man die Texte der afrikanischen Sängerinnen nicht, aber ihre Stimmen und die pathetische Umsetzung bringen das Drama der Menschenjagd aus der Perspektive der zahl- und namenlosen Opfer erstaunlich gut rüber. Die Täter bleiben im Dunkeln. Empathie ist gefragt. Schön und gut. Mag sein, daß die millionenfache Versklavung der Afrikaner noch immer ein kollektives „schwarzes“ Trauma ist, das aufgearbeitet werden muß – aber ausgerechnet von einem weißen Musiker? In Europa leben zahlreiche illegale „Wirtschaftsflüchtlinge“ aus Afrika. Die aktuellen Folgen der über 400 Jahre dauernden Kolonialgeschichte zu thematisieren, wäre ungleich brisanter gewesen. Aber das wäre dann ja politisch. Und Jasper Van’t Hof wollte, sagt er, kein politisches Statement abliefern. Aber was dann? Wahrscheinlich Betroffenheit demonstrieren.
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