Javon Jackson – Easy Does It

Es ist lange her, dass Jazz eine wirklich populäre und eine Tanzmusik war – wie beispielsweise in den glorreichen Tagen des funky Souljazz in den späten Fifties bis Midsixties, als vornehmlich das New Yorker Label Blue Note mit beherzt groovenden Alben von u.a. Horace Silver, den Adderley Brüdern oder Donald Byrd Publikumserfolge feierte. Die Neunziger hindurch haben unzählige Acts, vor allem aus dem HipHop, das vitale, streetsmarte Feeling dieser Ära (vor allem sample-technisch) für sich zu nutzen versucht. Und auch Javon Jackson, dem mit seinen fünf Alben für Blue Note ein viel beachteter Aufstieg in die Elite der Jazzsaxofonisten gelang, lädt seine Batterien immer wieder auf, indem er an diesen Sound anknüpft. Begleitet von einschlägig bekannten Kollegen wie dem Organisten Lonnie Smith, dem Gitarristen Mark Whitfield, dem Drummer Lenny White und Ex-James-Brown-Sideman Fred Wesley an der Posaune, groovt und growled sich Jackson durch neun Tracks, darunter Wesleys „House Party“ und die Marvin-Gaye-Komposition „Right On“. Über etwa die halbe Albumlänge funktioniert das ganz hervorragend: Getragen von der wunderbar trocken und lässig agierenden Rhythm Section, ziehen die Solisten stilsicher und inspiriert vom Leder, laden die Uptempo-Nummern genauso wie die bluesige Gaye-Ballade mit viel erdiger Spannung auf. Doch dann fällt die Fieberkurve ab. Das liegt an der insgesamt zu glatten Produktion, vor allem aber daran, dass Jackson und Freunde sich einfach nicht die Freiheiten nehmen und die Risiken eingehen, die ihr handwerkliches Können doch allemal ermöglicht hätte.

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