Jay-Z/Linkin Park :: Collision Course
Statt Crossover heißt das Ganze jetzt einfach Mash-Up. DerRap-Nu-Metal-Bastard-Sound von Jay-Z und Linkin Park wird die Welt trotzdem nicht revolutionieren.
Spätestens seit dem Anfang 2004 im Internet veröffentlichten THE GRE ALBUM von DJ Danger Mouse, auf dem dieser Jay-Zs Raps mit der Musik der Beatles verband, war klar, wie gut sich die Reime von Shawn Parker alias Jay-Z mit rockigen Klängen vertragen. Die findigen Damen und Herren von MTV, die eine Sendung mit dem Titel „Mash-Up“ im Programm haben, benötigten danach nur wenige Monate Zeit, genau gesagt bis zum 18. Juli 2004, um die Idee im Roxy Theater in West Hollywood, Kalifornien, kommerziell ins richtige Licht zu setzen, indem sie Jay-Z mit den Nu-Metal-Gesellen von Linkin Park auf eine Bühne stellten bzw. in ein Studio verfrachteten. Herausgekommen ist das Album COLLISION COURSE, das erstaunlich gut funktioniert, auch wenn man seit den zahllosen misslungenen Crossover-Versuchen Mitte der neunziger Jahre weiß, wie schnell eine solche Idee in die Hose gehen kann. Doch hier brennt nicht das Geringste an, und man hat sich wohl schnell auf einen relativ gefahrlosen Weg geeinigt, wie diese Melange am besten funktioniert. Wer also schon immer mal hören wollte, wie Jay-Z’s „Dirt Off Your Shoulder“ in Verbindung mit Linkin Parks „Lying From You“ klingt, der ist hier genau richtig. Weiter gehende Erkenntnisse sind aber auch bei den restlichen fünf Bastard-Tracks, die dem gleichen Muster folgen, nicht zu erlangen. Die Formel, so gut sie bei einem einzelnen Song auch funktionieren mag, verliert doch relativ schnell an Spannkraft. Und warum ein Künstler wie Jay-Z, dem 2003 mit dem Black album eine der besten HipHop-Platten der letzten Jahre gelungen ist, sein Talent mit einer durchschnittlichen Band wie Linkin Park verschwendet, bleibt sein Geheimnis. Allein das Geld kann für den frisch gebackenen Chef des Labels Def Jam nicht der ausschlaggebende Grund gewesen sein.
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