John Martyn – Sapphire
In seiner Stimme liegt meist Tragik, tief verankert in John Martyns schwer zu erforschendem Innenleben. So auch anno diesmal, wenn der folkige Troubadour die zehn Songs seiner neuen LP SAPPHIRE anstimmt.
Doch bei dem schottischen Gitarristen und Sänger ist die Vokalarbeit nicht unbedingt Transportmittel für sprachliche Botschaften. Martyn integriert seine eigentümliche Stimme, die hin und wieder in Klang und Phrasierung an seinen Kollegen Murray Head erinnert, als eigenständiges Instrument.
Mit viel Liebe als auch Leidenschaft fügt er diesem „Gerät“ die dezente und differenzierte Instrumentierung bei – im vorliegenden Fall in den Compass Point Studios (Bahamas) von Experten wie Barry Reynolds, Jack Waldman, James Hooker, Alan Thompson und Uzziah „Sticky“ Thompson unterstützt.
Die glänzende Kooperation initiierte Stimmungen, wie sie so intensiv vielleicht nur wenige Zeitgenossen in Vinyl übertragen können. Wie dichte Nebelschwaden legt sich der Martyn-Sound um den Hörer und hüllt ihn in eine unwirkliche Traumsphäre.
Martyns Songs sind visuell gefärbte Kompositionen, die der Meister aus Folk-, Rock-, Jazz-, Bluesund Reggae-Zitaten modelliert. Neuen Strukturen und Techniken ist der Veteran dabei ebenso aufgeschlossen wie traditionellen Elementen. „Over The Rainbow“ z.B. weist 13 Jahre zurück – zu Martyns „Singing in The Rain“ von dem Album BLESS THE WEATHER.
Dieser Saphir von John Martyn funkelt stellenweise extrem hell und verführerisch.
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