John McLaughlin – The Heart Of Things
Daß er an der Gitarre einen unglaublich langen Atem besitzt, stellt John McLaughlin mit ausgeprägtem Selbstbewußtsein auf jeder seiner Veröffentlichungen zur Schau. Dabei vergißt er aber bei aller Meisterschaft schon einmal den Blick auf des Pudels Kern, der schließlich nicht rein auf exhibitionistische Ergüsse aus ist. Auf HEART OF THINGS wagt McLaughlin (u.a. mit Saxophonist Gary Thomas) endlich wieder diesen Perspektivenwechsel. Doch da die gerade mal sechs Stücke eine bekenntnisreiche Rückschau auf die Anfänge des Rock-Jazz bilden, bei der McLaughlins ganze Miles Davis-Erfahrung einfließt, werden die zunächst anschmiegsamen Rhythmus und Melodie-Komplexe auf Herz und Nieren geprüft. Da rast der Hochgeschwindigkeitsgroove schon mal durch afrikanische Gefilde, läßt sich auf polyrhythmische Exotica ein und schlägt damit den Bogen zum Free-Funk-Stylin‘ der M-Base-Generation. Da ist es nur konsequent, daß nach so viel gelungener Schweißarbeit der Rausschmeißer eine kultivierte Espagnol-Elegie ist.
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