John McLaughlin’s Mahavishnu Orchestra – Inner Worlds
Trotz seiner täglichen Meditationen und dem Zusammensein mit seinem Guru hat McLaughlin noch immer nicht gelernt, schöne, getragene Soli zu spielen. Aber zugegeben: „Inner Worlds“ ist ein großer Schritt in diese Richtung. Mitunter ist man gar geneigt, ihm die Möglichkeit abzunehmen, daß er es schafft. In „Lotus Feet“ geht’s schon hübsch langsam zu, und in den Stücken von Drummer Michael Waiden spielt John teilweise eine echte funky Rhythmusgitarre. Neuerdings hat er sich ein noch kaum verbreitetes Spielzeug angeschafft: den Gitarren-Synthesizer. Dank ihm kommen wir heute in den Genuss, McLaughlin auch mal ausgewogen und melodiös zu hören. Aber ich möchte nichts beschönigen, denn Johns eigene Kompositionen klingen nicht viel anders als die, die ihm in den letzten Monaten eine geschlossene Kritiker-Opposition eingebracht hat: rasende Läufe, Explosionsklänge, pure Energie und Nervosität!
Da das Mahavishnu Orchestra inzwischen auf ganze drei Leute geschrumpft ist (plus John), klingt es natürlich anders als die letzten Platten. Einen gemeinsamen Nenner scheinen sie noch nicht gefunden zu haben. Michaels Stücke sind fantastische Funknummern, und auch Bassmann Armstrong zieht da mit, daneben steht Östliches und „Miles Davis-haftes“. Wenn die „inneren Welten“ von John so aussehen wie das gleichnamige Titelstück von ihm, frei improvisierte Klanggewitter und Berge nervender Soundmalereien, sollte er sich schleunigst einen neuen Guru suchen.
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