Johnny Thunder – Que sera, sera
Die Glamour-Rocker The New York Dolls, die zeitweise vom quirligen Malcolm McLaren gemanagt wurden, gehörten mit ihrem rüden Rock n‘ Roll zum Vorbild der McLaren-Inkarnation The Sex Pistols; deren Gitarrist, Steve Jones, trimmte sein Instrument nicht zufällig auf diesen typischen, schnorrenden Dolls-Sound. Johnny Thunders nun, der Ex-New York Doll-Gitarrist, der für diesen Sound verantwortlich war, holte sich für sein geniales Solo-Album SO ALONE (1978) eben diesen Steve Jones als Gast-Musiker. So weit die Geschichte.
Thunders, der in seiner kompromißlosen Rock ’n‘ Junkie-Attitüde immer in der Nähe eines Keith Richards klebt, intoniert auf seinem neuesten Studiowerk lässig und erhaben seinen eigenen, traditionellen Rock n‘ Roll-Dschungel. Die schnorrende Lead- und Rhythmus-Gitarre bildet das harte Fundament, auf dem Thunders in Begleitung diverser Pop-Größen (Patti Palladin, die Ex-Snatch-Dame, Gesang; John Perry von der legendären Only Ones an Gitarre und Keyboards; der Dr. Feelgood-Gitarrero Wilko Johnson sowie Mike Monroe von Hanoi Rocks an Saxofon und Harmonika) seinen schönen, verkommenen Rock ausbreitet.
Herausfordernd elegant klingt der Reggae-Blues „Cool Operator“, der Erinnerungen an das phantastische „Can Ya Hear Me Knocking“ der Rolling Stones (von der STICKY FINGERS-LP) wachruft. Der melodiöse Gitarrensound von „Tie Me Up“, ein Song, den Thunders im Duett mit Patti Palladin singt, bringt die dichten Rock n‘ Roll-Landschaften der Creedence Clearwater Revival zurück ins moderne Leben. Johnny Thunders beherrscht das Geschäft des vibrierenden alten Rock ’n‘ Rolls perfekt.
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