Jonas aus Bad Bentheim in Niedersachsen sind ein Phänomen. Auf dem zweiten Album präsentiert das Quartett zwölf krachende Songs, die sich wohltuend abheben von allen Post-Rock-Unverbindlichkeiten, die in letzter Zeit aus deutschen Übungsräumen so hervorgekommen sind. Die Gruppe um Sänger und Gitarrist Mathias Exler orientiert sich deutlich mehr an angloamerikanischen Vorbildern – Grand Lee Buffalo z.B. – als an deutscher Songwriterkunst der 90er Jahre. Das Ergebnis ist eine völlig unpeinliche, leicht melancholische Platte, deren außerordentliche Qualitäten sich erst nach und nach offenbaren. Im Vergleich zu den Songs ihres Debütalbums SEPTEMBER SEX RELATIONSHIP von 1997 klingen die neuen Tracks deutlich abwechslungsreicher und eine Spur durchdachter. Jonas halten auch auf SORRY, I’M SORRY, SORRY am klassischen Songwriting fest. Experimente sucht man daher vergebens. Trotz der deutlich verbesserten Produktionsbedingungen gelingt es der Band über weite Strecken, den eigenwilligen Charme des Debüts beizubehalten. So unfertig und skizzenhaft manche Stücke auch klingen, kein Ton ist hier am falschen Platz.