Joy Division :: Dokumentation
MVA Ftlm/Ascot Elite 4,5 Aufgeräumte Dokumentation, magische Erinnerungen. Diese Arbeit des Dokumentär- und Musikvideo-Regisseurs Grant Gee will nicht als Ausdeutung oder gar eigenständiges Kunstwerk, verstanden werden. „Joy Division“ (von 2007) ist eine betont journalistische Dokumentation (Drehbuch: Jon Savage), die in 95 Minuten dennoch mehr vermag, als nur ein paar Informationen und Anekdoten zu einem der größten Mysterien der Rockgeschichte zu sammeln: Dem Film gelingt es, ein Gefühl für diese Band, ihre Motivation, Zeit und Herkunft zu entwickeln. Mancher der hervorragend ausgewählten Interviewpartner scheint 30 Jahre später noch zu staunen über die ungeheure Intensivität, die Joy Division auszeichnete. Nicht zuletzt die drei Ex-Mitglieder (die späteren New Order) Bernard Sumner, Stephen Morris und Peter Hook, die den Betrachter nahe heranlassen, staunen heute noch. Einblicke von Mitgliedern anderer Bands (Buzzcocks, Throbbing Gristle), Managern, Fotografen, Journalisten etc. zeigen, welche künstlerischen, stilprägenden Facetten Joy Division über Leid und Freitod von lan Curtis hinaus so bemerkenswert machten. Das erste Interview mit dessen belgischer Freundin Annik Honore zum Thema Curtis weiß wiederum genau diese Tragödie eindringlich zu vermitteln. Was aber vor allem hängen bleibt aus „Joy Division“, sind die (zum Teil zum ersten Mal gezeigten) Liveaufnahmen. Keine Szene des an sich gut gemachten Biopics „Control“ konnte einem so nahe kommen wie diese.
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