Der Einfluss Julia Holters auf die fortschrittliche Popmusik in den 10er-Jahren ist nicht zu überschätzen. Wie die Künstlerin die Avantgarden im Mainstream der Minderheiten salonfähig gemacht hat mit ihrer Musik, die denkfaul gerne als Dream Pop bezeichnet wird, mit Alben, die mal mehr sound-, mal mehr songorientiert waren und oft einen kulturtheoretischen Überbau aus Antike oder Literatur hatten.

Mit ihrem sechsten Album SOMETHING IN THE ROOM SHE MOVES möchte die Songwriterin aus Los Angeles das Innere des menschlichen Körpers zum Klingen bringen. Der Albumtitel ist die Abwandlung einer Textzeile aus George Harrisons Beatles-Song „Something“. Bei Holter wird das anonyme „she“ aus der passiven Rolle der Beobachteten zu einer Person, die den Raum aktiv gestaltet, jemand, der im Wortsinn etwas bewegt.

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Holters Avant-Pop lebt vom Zusammenspiel von Synthesizern, Bläsern, Streichern und Field Recordings. Aber immer ist da irgendetwas, ein Element, ein Sound, ein vermeintlicher Fremdkörper, der da nicht hingehört. Die Songs bewegen sich zwischen Opulenz und Minimalismus, psychedelischen Sequenzen, ätherischen Soundscapes und Jazz-nahen Passagen. Julia Holter nutzt auf SOMETHING IN THE ROOM SHE MOVES die ganze Palette ihrer künstlerischen Ausdruckskraft.

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