Junior Boys

Begone Dull Care

Das kanadische Duo entführt uns ganz sanft in den Post-Disco-Kosmos.

Musik, die auf leisen Sohlen daherkommt, hat es immer schwerer als solche, die sich brachial aufdrängt. Wäre dem nicht so, würde sich heute jeder auf The Beloved und weniger gefeierte Perlen der Pet Shop Boys als Meisterleistungen einigen. Aber was stört das Jeremy Greenspan und Matthew Didemus? Die beiden Junior Boys fühlen sich auch in der Minderheit im Recht. Nach dem Justice-Bohei und Trubel, der sie selbst zwei Jahre lang umgab, stand ihnen der Sinn nach einem Hort der Ruhe, in dem „Sweet Harmony“ und „Being Boring“ den Weg weisen. Riskant, wie gesagt, aber es funktioniert! Manchmal schleicht sich diese Musik unspektakulär heran, ehe sie durch schicke Synthesizerakkorde und leichten Country-Touch doch noch in Fahrt kommt. Ganz groß sind die Ausflüge in den Electro-Funk, bei denen die Junioren nicht albern überdrehen, sondern per Understatement einzigartigen Zauber entfalten. „Bits And Pieces“ und „Hazel“ werden so zu wahren Mellow-GrooveWundern. Damit haben es Jeremy Greenspan und Matthew Didemus endlich geschafft. Man wollte sie ja schon immer richtig gut finden, aber zwei Alben mit nur drei richtig guten Songs dämpften die Euphorie dann doch. Verdrängt und vergessen. Jetzt machen uns die beiden Trickser mit ihrer sanften Magie süchtig nach mehr.

VÖ: 8.5.

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