Jurassic 5 – Power In Numbers

Wer sich mit Blackalicious, den Beatnuts und Pharcyde anfreuden konnte, hat Jurassic 5 erst recht gern. Wie die genannten Kollegen, so legt auch dieses Sextett aus Los Angeles erhöhten Wert auf Musikalität und die Prinzipien der HipHop-Kultur. Beleidigende Sprüche oder minimal inspirierte Loops suche man lieber woanders. Stattdessen erfreue man sich an der ausgelassen tirilierenden Flöte in „If You Only Knew“, die hervorragend mit dem robusten Basslauf korrespondiert. „Hey“ ist entspannt und psychedelisch, aber auch ein Beweis dafür, dass die vier MCs von Jurassic 5 nicht nur viel reden, sondern auch Songs mit eingängigen Strukturen abliefern können. „Thin Line“ (Gast: Nelly Furtado) ist in dieser Hinsicht sicher an erster Stelle zu nennen. Dieser Song prunkt geradezu mit der Botschaft, dass HipHop für alle da ist – auch für Zuhörer in Fernost, die sich bestimmt besonders über die asiatischen Geräuschpartikel freuen, mit denen DJ Cut Chemist in „Acetate Prophets“ aufwartet. Die Richtung ist eindeutig. POWER IN NUMBERS ist ein exzellentes HipHop-Album, weil sich Jurassic 5 von den Fesseln der politischen Korrektheit gelöst haben und nun befreit wie bei einer Block-Party aufspielen. Da das Niveau dabei trotzdem hoch bleibt, machen sie sich endgültig unentbehrlich.

www.jurassic5.com