Kae Tempest

SELF TITLED

Island/Universal (VÖ: 4.7.)

Eine Identität in ruhiger Bewegung. Ein Sound zwischen HipHop und Electropop.

Wenn ein Album den Namen SELF TITLED tragen sollte, dann dieses. Kae Tempest hat schon immer autobiografisch geschrieben. Zuerst basierten die Texte auf Beobachtungen anderer Menschen. Mit THE LINE IS A CURVE trat 2022 das Ich ins Zentrum. SELF TITLED kreist nun darum. Nicht orientierungslos, sondern mit ruhiger Hand geführt.

Aber auch immer in Bewegung. Seit 2020 definiert sich Kae als Transperson. Die Stimme hat sich geändert, ist tiefer. Beim Schlüsselstück „Know Yourself“ wechselt Kae zwischen den Lagen; ein Dialog zwischen altem und neuem Ich. Gut möglich, dass auch „Sunshine On Catford“ kein Liebeslied für zwei Menschen ist, sondern ein Dialog zwischen einem jungen und einem gegenwärtigen Teil einer Person.

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Einen Part übernimmt Neil Tennant, der Song ist der größte Pop-Moment auf SELF TITLED. Geprägt wird das Album von Kae Tempests HipHop- und Poetry-Wurzeln. Produzent Fraser T Smith, bekannt für seine Arbeit für Adele oder Stormzy, hat einen modernen Sound gebaut, der die Lyrics herausfordert. Zu Beginn mit Bombast. Im Verlauf der Platte eleganter. Was zur schwingenden Ethno-Electronica von „Bless The Bold Future“ führt, zum TripHop von „Prayers To Whisper“, zum Nachclub-Ausklang „Til‘ Morning“ mit einer Jazz-Trompete, wie von Chet Baker gespielt.

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Diese Review erschien zuerst im Musikexpress 08/2025.