Kajagoogoo – White Feathers

Kajagoogoo sind die Überraschungs-Truppe des Jahres. Mit nur einer Single, „Too Shy“, schafften die Grünschnäbel aus England, wovon andere ein ganzes Rock’n’Roll-Leben lang träumen: Nr. eins in den englischen, und kurz darauf in diversen anderen Charts. Böse Zungen sprachen schon in England vom Hype des Jahrhunderts, aber die bunten Struwwelpeter um Sänger Limahl ließen sich nicht aus der Ruhe bringen und versuchen nun ihrem Ruf als Chartbuster gerecht zu werden.

Auf LP-Länge ausgewalzt wirkt der angeblich neu romantisch beeinflußte Sound des Quintetts allerdings reichlich blutleer. Gewiß hat Limahl gut Power in der Stimme und Bassist Nick Beggs viel von den schwarzen Kollegen gelernt, aber gerade Keyboards und Gitarre, die einen Großteil der Kompositionen tragen, enttäuschen durch billige, oft auch abgelutschte Riffs.

So plätschern die meisten Titel der LP nice ’n‘ easy vor sich hin, haben zuwenig zum Aufblühen und zuviel zum Ignoriertwerden. Viel aufgeblasenes Mittelmaß also, das auch durch eine gelungenere Produktion kaum hätte gerettet werden können. Ein Hit allem macht eben doch keinen ganzen Sommer.