Kansas – Point Of Know Return

Zwischen den beiden Platten liegen vier Jahre. Bisher hatte es sich die deutsche CBS vorbehalten, die erste Platte des Sextetts aus dem gleichnamigen US-Bundesstaat zu veröffentlichen. Doch jetzt, wo sich der Erfolg breitmacht, an den am Anfang nur die Band und deren Entdecker Don Kirsher glaubte, vervollständigt auch die deutsche Tochter des amerikanischen Medienkonzern den Kansas-Katalog.

Fünf LPs gibt es mittlerweile, und von der ersten bis zur jüngsten Platte zeichnet sich bei Kansas eine geradlinige Entwicklung ab. Auf Kansas Numero 1 ist noch Geiger Robbie Steinhardt der dominierende Musiker, der auch die meisten Titel singt. Entsprechend dem Stand der Dinge im Jahre 1974 haben Kansas damals ein Rockalbum produziert, das voll von schönen Kompositionen ist. Klassische Rock-Riffs lösen sich mit wohlbekannten Solo-Passagen ab, sodaß man bei diesem Album oft ein Deja Vu-Erlebnis hat. Dies alles ist eben viel früher schon mal dagewesen. Es ist nur allzuverständlich, daß die Platte beim damaligen Überangebot untergehen mußte.

Bei der jüngsten LP „Point Of Know Return“ ist der Keyboardmann und Leadsänger Steve Walsh zur tonangebenden Figur herangewachsen. Es ist erstaunlich, wie die Gruppe trotz Pomp, Kitsch und zum Teil abgedroschenen Klassik-Phrasen noch eine klare Linie zeigt, die immer wieder vorzügliche Ohrwürmer mit hohen Anspruch hervorbringt. Mit dieser Platte hat sich Kansas in die vordersten Reihen der Rock-Szene gespielt. Saubere Produktionsarbeit und vorzügliches handwerkliches Können der einzelnen Musiker lassen die Platte gut klingen. Echtes Leben allerdings bringt lediglich Lead-Sänger Steve Walsh aufs Vinyl.