Karo – Sing Out, Heart
Man lockt ja heute keinen Hund mehr hinter dem Ofen hervor, wenn man sagt: Da gibt es diese junge Frau, die schreibt echt gute Songs und hat eine tolle Stimme und jetzt eine Platte gemacht, auf der sie alles selber spielt und die man sich wirklich mal anhören sollte. Und warum? Weil der Hund hinterm Ofen allein über seinen Facebook-Account schon mit 15 bis 50 jungen Frauen, Männern und Bands „befreundet“ ist, die irgendwie echt gute Songs schreiben und jetzt am Laptop in der Badewanne ihr zweites Doppelalbum aufgenommen haben, in das man wirklich mal reinhören sollte.
Nicht falsch verstehen: Es ist wunderbar, dass die Produktionsmittel demokratisiert sind, und unbedingt begrüßenswert, wenn viel musiziert wird. Aber ermüden kann sie schon auch, die Flut von Singersongwriterei, die daherproduziert wird und sich täglich auf Onlineplattformen und in multimedialen Newcomer-Formaten ins Beliebigkeitsnirvana versendet. Da kann man nur hoffen, dass immer noch genug Ohren wach und hungrig genug sind, um dann ein wirklich überdurchschnittliches Talent wie Karolin Schaum aus all der Masse herauszuhören. Denn glauben Sie uns und merken Sie auf, wenn wir sagen: Es gibt da diese junge Frau, die hat ein paar echt exzeptionell gute Songs und eine tolle, potenziell berückende Stimme und eine Platte von anheimelnder Atmosphäre und zartbitterem Drama – übergroßer Vergleich jetzt einfach mal: Nick Drake, Tim Buckley – gemacht, auf der sie alles selber spielt und die man sich wirklich mal anhören sollte. Also: wirklich.
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