Kele Okereke

Fatherland

BMG Rights/Warner

Kele auf Umwegen: Vom House-Floor zum Singer-Songwriter. Das steht ihm gut.

Vor zwölf Jahren erschien das Bloc-Party-Debüt SILENT ALARM. Kele Okereke war zwar Sänger, aber trotzdem der shy guy. Das änderte sich erst, als er sich 2010 als schwul outete. Im selben Jahr erschien auch seine erste Soloplatte THE BOXER. Damals nannte er sich nur Kele, sein Zuhause war der Dancefloor. Das muss man alles erzählen, um zu verstehen, wie aus Kele nun Kele Okereke wurde.

Mit FATHERLAND nämlich hat der inzwischen 35-jährige Brite sein persönlichstes Album aufgenommen. Die Überraschung: keine Elektronik-Experimente mehr, stattdessen erfindet sich Okereke als Singer-Songwriter neu. Am beeindruckendsten im Duett mit Olly Alexander von Years & Years – zwei zarte Seelen, die so unaufgeregt über die Liebe zwischen zwei Männern singen, dass man die Trumps und Putins dieser Welt fast vergessen könnte.

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Religion, Familie und Liebe sind die Dreh- und Angelpunkte dieses Albums, das laut Okereke vor allem eine Art Erklärung für seine Tochter Savannah sein soll, die im vergangenen Dezember zur Welt kam. Mit „Savannah“ ist ihr ein Song gewidmet, der ist der endgültige Abschied vom schüchternen Kele. Offen spricht er Fragen an, die sich viele gleichgeschlechtliche Paare mit Kindern stellen: Wie sollen wir das erklären? Kele Okereke findet die Antwort: Einfach man selbst sein.