Kettcar

Let the sunshine in: Kettcar, Unplugged und ganz feierlich. Eines der unausrottbaren Missverständnisse der Popgeschichte ist wohl das Verdikt, dass Musiker auf der Bühne ihre Werke möglichst nah am Original (sprich: dem Studioalbuni) halten sollten. Nurdann sei schließlich auch gewährleistet, dass das Publikum all die schönen Stücke wiedererkennt und an den richtigen Stellen applaudiert. Mumpitz. Kettcar zeigen, dass das Gegenteil viel besser funktioniert: Ein Unplugged-Set, ein Streichquartett und eine wunderbare Kulisse spielen dabei eine Rolle, und letztlich auch das richtige Timing. Angepfiffen wurde am 31. August vergangenen Jahres um 5.43 Uhr morgens, Kettcar trugen feinen Zwirn, und als dann die Sonne aufging und durchs große Tor hinter der Bühne schien, war die feierliche Stimmung perfekt. Regisseur Kay Otto hat das Ganze angemessen unaufgeregt in Szene gesetzt, und fertig war einer der angenehmsten Konzertmitschnitte der )üngeren Vergangenheit. Großartige Atmosphäre, schöne Musik.