Kevin Blechdom – Gentlemania

Dass Kevin Blechdom das Talent hat, wahlweise einen Welthit, einen Musical-Hit oder eine verführerische Melodie für eine Reklame für duftenden Kaffee zu schreiben, ließ sich schon auf den vorangegangenen Alben erahnen. Jetzt muss man nur mal „Lazy“ vom neuen Album der Amerikanerin hören – wenn dieses fröhlich gepfiffene Drama nicht irgendwo die Numero eins wird, sollte ich meinen Job an den Nagel hängen. Es pfeift und summt und herzt hier aber sowieso aus allen Ritzen, die aktuellen Blechdom-Songs wissen zu schmeicheln, ohne aktuellen Charts-Schleim auszuhusten. Es gibt leichte Rhythmen auf diesem Album, tänzelnde Banjo-Melodien, sagenhafte „U-hu-hus“ und „A-ha-has“, theatralische Piano-Parts, die Platz für Bruchstellen freischaufeln. GENTLEMANIA, unter Mithilfe von Koproduzent Mocky entstanden, ist ein altmodisches, autobiografisches Liebes-Album geworden, so seltsam, tragisch und witzig, wie man sich das von der exaltierten Künstlerin aus San Francisco erträumen durfte.

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