Keziah Jones – Nigerian wood

Alle reden zurzeit über runde Geburtstage. Über den von Madonna und Michael Jackson zum Beispiel. Aber keiner hatte den 40. Jahrestag von Keziah Jones auf dem Zettel. Das hätte durchaus mal anders kommen können. Mit seinem „Blufunk“ passte Jones gut ins Panorama der 90er, damals sortierte er sich sogleich zwischen Lenny Kravitz und den Chili Peppers ein. Seine Gigs waren legendär. Aber trotzdem wurde nie so richtig was aus ihm. Es wird kaum Leute geben, die sich aus dem Stand an einen Song von Jones erinnern und diesen auch noch vorsingen können. Auf seinem fünften Album befinden sich auch keine potenziellen Hits. Was nicht heißt, dass die Platte schlecht ist. Im Gegenteil, sie zeigt deutlich, was dieser Instinktmusiker kann. Die Mischung aus Blues, Funk, Rock und Afro-Elementen klingt noch immer ungewöhnlich, und an einigen Stellen schwingt sich Jones fulminant zum Kritiker von Zuständen in Afrika und der restlichen Welt auf. Nur leider stehen den kraftvollen Nummern immer noch anonyme Dudler gegenüber. So bleibt dieser Typ doch wieder bloß der Kravitz für Kenner, dessen Geburtstag sich nicht einprägt.

www.myspace.com/keziahjones