Khan&Walker – Radiowaves 2

Man kann sowas schon machen: ein Album RADIOWAVES 2 nennen, die Tracks drauf als „Shortwaves I bis IX“ bezeichnen und mit diesem Spielchen so eine Art Kurzstrecken-Mystizismus betreiben, als ob derlei sich elitär gebende Wundertitel zugleich schon jede Menge inhaltsschwangere Sensationen bedeuten. Ist aber nicht so, weit gefehlt: Die beiden Gentlemen Khan und Walker wähnen sich mit ihrem Projekt, das irgendwie irgendwelche New Yorker Schalloder Sonstwas-Wellen einzufangen trachtet, auf der Seite der nachdenklichen Strommusik-Produzenten. In Wahrheit aber ist ihr Tun jedoch reichlich schlafmützig und nur ansatzweise originell. Bitte: Schon die geistige Grundleistung, Zufalls-Geräusche mit mehr oder minder zappliger Rhythmik zu verbinden, ist nicht eben nagelneu, auf RADIO-WAVES 2 noch dazu ziemlich halbherzig ausgeführt. Und ansonsten finden wir in fortschrittlicheren Projekten das Radio-Medium tausendmal überzeugender in den Sound heineingesampelt – beispielsweise bei den Ammer/Einheit-Projekten oder bei Greg Ginns Screw Radio-Opus. Wenigstens sind die Rhythmen von Khan und Walker manchmal recht angenehm. Aber selbst da kann man ohne weiteres härteren Stoff a la Chemical Brothers oder Prodigy vorziehen. Es muß nämlich nicht Marke halbherzig sein.