Kid Rock – History Of Rock

KID ROCK History Of Rock

ATIANIIC/EASTWEST

Amerika liebt Kid Rock. Kid Rock braucht Amerika. Denn in einem weniger puritanischen Gemeinwesen würden seine „explicit lyrics“ viel schneller verpuffen als in god’s own country. Dort hingegen gilt Kid Rock als Sprachrohr weißer Pubertanten, die es total subversiv finden, ständig „fuck“ und „shit“ zu sagen, obwohl man’s ihnen verboten hat. Eines muss man vorbehaltlos einräumen: Das Kid rockt tatsächlich, und zwar seit den frühen 9oern, wie die Compilation THE HISTORY OF ROCK mit 14 zum Teil remixten Tracks von 1991 bis 2000 lautstark deutlich macht. Als Bindeglied zwischen Axl Rose und IceT. funktioniert Kid Rock tadellos: Er rappt vorzugsweise über traditionellen Hardrock, bisweilen auch über wirklich gut gemachte Samples – handwerklich alles mehr als in Ordnung, streckenweise sogar recht originell. Nur: Ist das tatsächlich das absolute Mördermega-Ding, wie die US-Charts glauben machen? Nein, ist es nicht. Denn irgendwie nerven die permanenten „fuck offs!“, zumindest wenn man aus dem Alter raus ist, in dem man sein armes Mütterlein zwecks Selbstverwirklichung mit schweinelauter Musik in den Wahnsinn zu treiben versucht. Dabei geht es in keinster Weise um Ästethik, denn Kid Rocks“Ich-sag-so-oft-Scheiße-wie-ich-will -Attitüde hat ja prinzipiell durchaus ihren Charme. Wenn sie indes zum Konzept geadelt wird, schleicht sich bisweilen eine Art unfreiwilliger Komik ein. So bleibt HISTORY OF ROCK ein reichlich vordergründiges Vergnügen.