Kittie – Oracle :: Metal

Blick aus der Außenperspektive einer Indiepop-Liebhaberin: Wenn Frauen Metal machen, muss das nicht notgedrungen besser klingen als die Klanggewitter ihrer Männerkollegen. Schlechter allerdings auch nicht. Kittie entsprechen wohl in etwa dem, was sich verrotzte Nu-Metal-Heads von einer weiblichen Band erwarten. Sie sind blutjung, tragen zerrupfte Klamotten und befinden sich in der Nachfolge all jener Frauen, die bereits ihre großen Brüder dufte fanden: Courtney Love, L7 und, na ja, Joan Jett. Holesche Qualitäten erreichen die Drei zwar nie, dafür erinnern die Vocals in guten Momenten stark an L7. Doch im Vergleich zu den Indie-Kolleginnen sind Kittie unerbittlich. Was den Kanadierinnen an Songwriter-Erfahrung fehlt, gleichen sie durch Härte aus. Die Saiten bis zum Reißen gespannt, wuchtige Breaks.jede Menge Geschrei. Zwischen Death Metal, Grunge-Gitarren und Hardcore-Elementen schieben sich jedoch hin und wieder verhaltene Töne.“In Water“ etwa tropft geschmeidig aus den Boxen. Sogar eine tief traurige Ballade überrascht auf ORACLE: „Safe“ heißt das Stück. Der Titel ist Programm. Denn das Trio verlässt niemals wirklich die sichere Seite. Doch das tun Bands wie Limp Bizkit und Slipknot ja auch nicht. Katrin Hildebrand

www.kittie.net