Kreidler – Kreidler :: Post- Pop- Elektronik
Zunächst die Fakten: 1) Stefan Schneider ist nicht mehr bei Kreidler. Er will sich in Zukunft verstärkt um seine „Hauptband“ To Rococo Rot kümmern. 2) Kreidler sind demnach nur noch ein Trio (Thomas Klein, Andreas Reihse, Detlef Weinrich). 3) Das merkt man überhaupt nicht. Die Düsseldorfer basteln immer noch an einer verkopften deutschen Elektronik, die so verkopft gar nicht ist. Bereits die Single „Circles“ hat gezeigt, dass Kreidler ihre elektronisch generierten Soundlandschaften mit den allerfeinsten Melodien garnieren. So gesehen ist „Circles“ archetypisch für das Popverständnis von Kreidler. Auf ihrem dritten Album gehen die Düsseldorfer dann noch einen Schritt weiter. Durch die Hinzunahme von singenden „Gaststars“, wie den britischen Pop-Intellektuellen Momus („Mnemorex“) oder den Argentinier Leo Garcia („Estatico“), wird das Kreidlersche Klangkonglomerat noch ein bisschen offensichtlicher in Richtung Pop gelenkt. Das größte Verdienst der Herren Klein, Reihse und Weinrich ist aber, dass sie eine eigentlich abstrakte Musik – Mikrobeats à la Autechre, analoges Knistern,“richtige“ Instrumente-unter ihren ordnenden Händen in eine ziemlich konkrete und warme Angelegenheit verwandeln, die deshalb höchst konsensfähig ausfällt.
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