Kurz & Klein

1971 lud JOHN BALDRY Prominenz wie Ron Wood und Elton John ins Studio. Letzterer fungierte neben Rod Stewart gar als Co-Produzent. Das Ergebnis kann sich immer noch hören lassen: IT AINT EASY (Line) ist eine geschmackvolle Hommage an ländlichen Blues und wilden Piano-Boogie. Unter dem Titel IT STILL AINT EASY erschien in diesen Tagen übrigens auch eine neue LP John Baldrys.4 Auf LIVE IN PARIS (TIS) brillieren IKE & TINA TURNER eine gute Stunde lang mit packenden Songs. Höhepunkte der 71er-Show: .Come Together“, .Honky Tonk Women“, ,1 Want To Take You Higher“ und .Proud Mary“. 4 Die australischen EASYBEATS verwirrten das Publikum mit stilistischer Unbeständigkeit. Ihrem fröhlichen Beat folgten kurzzeitig seifige Las Vegas-Schlager. Erst Ende der Sechziger besann sich die Band erneut auf ihre Rock-Wurzeln. FRIENDS (TIS) versammelt das durchwachsene Pop-Gut der erfolglosen Spätphase. 3 Frank Zappa produzierte das 1979 erschienene Album TOUCH ME THERE (IRS) des indischen Teufelsgeigers SHANKAR. Ein orientalisch eingefärbtes Crossover aus zappaeskem Rockjazz, indischer Klassik und amerikanischem Mainstream-Jazz. 3 Für Freunde der kühlen Achtziger: NEW WAVE CLUB CLASSICS 5 (IRS) kompiliert Tanzbares von Billy Idol und den Simple Minds, von A Flock Of Seagulls, Nina Hagen oder OMD. 3 Endzeitstimmung verbreitete Greame Revells SPK (IRS). Benannt nach dem mental kranken .Sozialistischen Patienten Kollektiv“, das sich mit selbstgebauten Sprengsätzen versehentlich in die Luft blies, sind die drei Alben des Australiers ausgesprochen stärker Tobak. Elektronischen Hardcore-Lärm verströmen INFORMATION OVER-LOAD UNIT und UICHENSCHREI. ZAMIA LEHMANNI verwurstet zudem auch noch ethnische Klänge, (ohne Wertung) Kammermusikalischer Rockjazz von GA-RY BURTON und STEVE SWÄLLOW. Im HO-TEL HELLO (ECM) fusionieren Vibraphon und Baß auf songdienliche Art und Weise. 4 Uwe Schleifenboum Drei Jahre nach TOMMY veröffentlichte PETE TOWNSHEND mit WHO CAME FIRST (Rough Trade) eine durchaus zwiespältige Hommage an seinen indischen Guru Meher Baba. Die neu abgemischte CD enthält sechs Bonus-Songs, die bisher nur auf einer limitierten Privat-Edition zu hören waren. Darunter auch eine akustische Demo-Version des Who-Hits .The Seeker“. 3 Zuvor unveröffentlicht waren 20 der 22 Aufnahmen, die zwei hoffnungsvolle Saiten-Virtuosen zwischen September 1965 und Mai 1966 unter der Leitung des Byrds-Produzenten Terry Melcher einspielten: THE Rl-SING SONS FEATURING TAJ MAHAL & RY COODER (IRS) erblicken jetzt, nach einem Vierteljahrhundert, noch einmal das Licht der Well. 3 Der Kanada-Import THEM FEATURING VAN MORRISON bietet bestes Material aus Vans frühen Jahren. Unter den optimal klingenden Stereoüberspielungen sind Klassiker wie .Gloria*, .Mystic Eyes“, .Here Comes The Night“ und das zuvor auf CD nicht erhältliche .One Two Brown Eyes“. Absolut erste Them-Thahne. 5 Fans von JONI MITCHELL dürfen sich über eine exklusive Wiederveröffentlichung des 74er Meisterwerks COURT AND SPARK freuen. In-Akustik bietet eine goldbedampfle CD an, die genauso fantastisch klingt wie die 1980 auf dem audiophilen Nautilus-Label erschienene Vinylscheibe — um Klassen besser als die reguläre CD. 5 Kaum besser als die Original-Pressungen klingen hingegen ICE WATER von LEO KOTTKE und das eher mäßige JUST FOR LOVE von QUICKSILVER MESSENGER SER-VICE (beide TIS). 4 bzw. 2 Die Doppel-CD THE FILLMORE CON-CERTS der legendären ALLMAN BROTHERS BAND wird noch rechtzeitig vor Weihnachten als US-Import in den Regalen stehen. Spielzeit: zweieinhalb Stunden.

DONOVAN in der Retrospektive: Die Doppel-CD TROUBADOUR – THE DEFINI-TIVE COLLECTION 1964-1976 (IRS) spart die frühen Folk-Jahre von Mr. Atlantis allerdings nahezu aus. Und die Stereo-Mixes späterer Hits bietet längst der preiswerte Sampler THE VERY BEST OF DONOVAN (Epic).