Ladies Love Knarf Rellöm
Bitte vor R.E.M. einordnen
Endlich: Knarf Rellöm abendfüllend. Die rar gestreuten Fans haben lange genug auf dieses Album warten müssen. Sie konnten ja auch nicht ständig überall sein, wo Knarf Rellöm,alias Frank Möller, vom Küchenstuhl herunter den Buddy Holly gab, seinen Mäusebussard aus dem Hual!-Singalong „Mein Baby verließ mich“ immer wieder aufs neue gegen Lastkraftwagen klatschen ließ. BITTE VOR R.E.M. EINORDNEN ist für Amüsierte und Angerührte aus den Konzertvorprogrammen endlich was zum-in-den-Schrank-stellen – gute Unterhaltung für die gute Stube. Eine Alibi-Drum ’n‘ Bass-Bastelei, atmosphärisches Postrock-Gedaddel – auch nicht unbedingt schlechter als anderswo – und ein wenig sentimentale Geschichtenerzähle können nicht darüber hinwegtäuschen, daß der Wortführer der „weißen B 52s“ namens Huah! auch fünf Jahre nach deren traurigem Verschwinden immer noch perfekten Twingel-Twangel-Gitarrenpop schaffen möchte. Musiker von Stella, Die Aeronauten, Flowerpornoes, Kante, Ja König Ja, Merricks, usw. helfen ihm dabei. Wie einst bei Mike Watts alternativem All-Star-Album BALL-HOG OR TUGBOAT? – sagt Knarf Rellöm ja selber. Und daß ihn einige Ergebnisse selbst erstaunten. Der rar gestreute Fan sagt nur: Das Warten hat sich gelohnt.