Laibach – Divided States Of America
Die slowenische Industrial-Band mit einer Dokumentation ihrer letzten US-Tour, festgehalten von einem professionellen Filmemacher.
In den USA hatte man schon immer etwas für europäische Bands mit strengem Image übrig. Auch für Laibach, die Pioniere der brachial provozierenden Musikkunst. 2004 waren die Slowenen wieder einmal in den Staaten auf Tour, nur wenige Tage nach Bushs zweitem Wahlerfolg. Um die Reise bildlich darzustellen, genügte ihnen kein üblicher Konzertfilm. Laibach wollten die Atmosphäre im Land nach den Wahlen einfangen und beauftragten Saso Podgorsek, das Ganze dokumentarisch festzuhalten. Hauptsächlich lässt der bekannte Filmregisseur („Sladke Sanje -Sweet Dreams“) Fans der Band zu Wort kommen, die sich vor und nach den Konzerten zur Band, aber eben auch zum politischen Geschehen äußern. Dabei wird deutlich, dass Laibach in Städten wie Boston, Cleveland, Chicago, Portland oder LA. ein ziemlich buntes Völkchen ansprechen. Zu sehen sind Homosexuelle, ein Nazi, Satanisten, Familienväter, Grufties, Freaks und Studenten. Viele Leute machen deutlich, dass sie Laibach-Sänger Milan Fras und nicht Bush als ihren legitimen Herrscher ansehen. „It was an orgasm waiting to happen sagt einer zu
dem Auftritt. Ein anderer Fan trifft den Nagel voll auf den Kopf, wenn er sagt, Laibach würden mit ihrer Musik und ihrer Präsentation zum Denken anregen. Die Musiker unterstützen diesen Eindruck durch Gedanken und Thesen, die zwischendurch immer wieder als Einblendung auf dem Bildschirm erscheinen. „Popmusik ist für Schale gemocht, wir sind Schafer im Wolfspelz“, heißt es da zum Beispiel. Podgorsek hat aus all dem einen interessanten Stimmungsbericht gemacht, der auch Leute ansprechen dürfte, die mit Band und Musik sonst nicht so viel anzufangen wissen. Für echte Fans gibt es als Zugabe einen Mitschnitt eines Konzerts in Paris zu bewundern. 4 THOMAS WEILAND >>>
www.laibach.org
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