LAIKA – Good Looking Blues
Laika konnte man allein wegen eines Satzes im Booklet ihres letzten Albums ins Herz schließen:“Recorded At Home“ stand da mit Stil und Understatement, was zwar keinesfalls ausreichend ist, um Laika zu charakterisieren, aber immerhin ein notwendiger Partikel. Laika waren und sind: Klänge zum Traumwandeln, Sterneschauen, Musik zum Wippen, Nicken und Nippen. Und Musik auf mehreren Ebenen, für Denker, die das brauchen. Wiederholte und ungerade Grooves, nie schlau vertrackt, schwappen dahin, darüber leiser Singsang oder spoken word von Margaret Fiedler. Schicht für Schicht schält sich Harmonie aus den übereinander schwingenden Melodien und Rhythmen, so unmittelbar sinnlich, dass es sich der Dechiffrierung widersetzt. Laika sind der Traum von der organischen, menschlichen Technik, Musik nach dem Ende der Idee von Autorenschaft, entpersonalisiert, aber nicht entmenscht. Und so melancholisch, weil dieser Traum von Fortschritt plus Menschlichkeit nur in ihrer Musik Wirklichkeit geworden ist.
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