Lamb – Lamb
Drum’N Bass als Kammermusik mit Cello, Trompete und Vibraphon, geht das? Mit Lamb ist die Breakbeat-Revolution in eine neue Umlaufbahn eingestiegen. Louise Rhodes (Gesang) und Andrew Barlow (Technologie) trafen sich während einer Session in Manchester und begaben sich fortan auf eine Reise zwischen schroffen Soundlandschaften, Folk-Jazz und venenkitzelnden Jungle-Beats. Ein Experiment im Fluß. Die Debüt-CD des Duos markiert den Wunschtraum jedes progressiven Indie-Fans Mitte der 90er, dem Alternativ-Rock und Brit-Pop-Hype zum Halse raushängen: Louise Rhodes seufzt ihren existentialistischen Leonard-Cohen-Blues, den Barlow beatwärts im Sekundentakt bricht, mit Effekten straft und in schmutzigen Soundmooren ertränkt. Eine Puzzle-Pop-Kunstprodukt zweifelsohne, neurotisch und auch tea-time-tauglich, aber voller himmelschreiend bizarrer Mixturen, die neugierig auf mehr machen. Lamb dürfen für sich in Anspruch nehmen, den Dark Wave des Drum’N Bass gerade aus der Taufe gehoben zu haben. Mensch und Maschine, alles geht kaputt, fügt sich wieder zusammen und tönt: Anarchie ist machbar. Und tanzbar natürlich auch.
Mehr News und Stories