lan Dury And The Music Students – 4000 Weeks Holiday

Wütende Gitarren-Attacken von Wilko Johnson, irritierende Songstrukturen, die manchmal in eine chaotische Kirmesatmosphäre abdrifteten und praktische Ratschläge für das Alltagsleben, wie „Take the ellbow out of the soup“ – das war lan Dury anno 1980 mit der Langrille LAUGHTER.

„You have my Inspiration, so welcome to my heart, … I ve made a brandnew start“. singt er vier Jahre später auf 4000 WEEKS HOLIDAY. Ein neuer Start. Aus dem kleinen großen Mann ist ein Entertainer geworden, der jedoch nichts von seinem Witz verloren hat und zudem gute Mitstreiter für sein Projekt gewinnen konnte. Zum Beispiel den Mitkomponisten. Arrangeur und Multi-Instrumentalisten Michael McEvoy. Er schuf für Dury eine ungemein farbige Kulisse aus hochenergetischem Funk und federnden Karibik-Rhythmen. Da finden sich eine Jazz-Gitarre, geschmackvolles Saxophon und zurückhaltender Synthi-Emsatz, gospelnde Mädchenchöre und fette Bläsersätze. Zudem hat Produzent Adam Kidron Durys Sprechgesang nicht an einen „wall of sound“ gedrückt.

Und der Mann mit dem „rhythmstick“ selbst? Er liefert im gewohnt brüchigen Sprechgesang treffsichere Melodien, hinter denen schelmisch Wortungetüme wie „fne overlord of amazing paraphrasing“ versteckt sind. Gleich zweimal nehmen Dury und seine Studenten mit „Peter The Painter“ und „Percy The Poet“ („I’m cooler than winter and meaner than pinter“) angepaßte Auftragskünstler aufs Korn. Daß er auch sehnsüchtige Pop-Balladen schreiben kann, beweist der Urheber des „Sex and Drugs and Rock n Roll“ mit „Friends“ und „Inspiration“. Ein guter neuer Start, auch wenn musikalisch keine Revolution vom Zaun gebrochen wird.