Larry Williams – Bad Boy Of Rock’n’Roll

Larry war ein schlimmer Finger. Seine Songs verbreiteten den Geist von Aufsässigkeit und ruchlosen Beckenschwüngen. Die Texte strotzten vor eindeutigen Zweideutigkeiten. Mit lasziver Stimme und lustvoller Impertinenz krähte Larry (geb. 1935 in New Orleans) von der makkaronidürren „Bony Moronie“, barmte „Dizzy Miss Lizzy“ und gaukelte überzeugend den „Bad Boy“. Seine saftvollen und über alle Maßen schmissigen Songs gehören zum Besten, was der frühe Rock’n’Roll hervorgebracht hat. Larry war jedoch auch ein Bruder Leichtfuß. In windige Drogen-Händel verwickelt, verhaftet, von der Plattenfirma fallengelassen, war’s der ausgemachte Williams-Sympathisant John Lennon, der Larry mit einem kräftigen Tantiemen-Obulus wieder unter die Arme griff (etwa „Slow Down“ in der meisterlichen Beatles-Version). Aber da war’s längst zu spat; Larry ließ seine musikalischen Talente fortan ungenutzt. 1980 traf ihn eine Kugel in den Kopf- die Umstände seines Todes wurden nicht geklärt. Hier gibt’s sämtliche Aufnahmen aus seiner produktiven Zeit beim Specialty-Label von 1957 bis 1960. Der Stoff, ohne den Rock’n’Roll ein klein wenig anders klänge – aber nicht besser.