Laughing Clowns – Law Of Nature
Gewitter im Hochland. Der melancholische Morgen nach einer durchzechten Nacht. Der deprimierende Anblick eines leeren Swimmingpools. Die Laughing Clowns. Das alles paßt wunderbar zusammen.
1979 gründet der australische Sänger und Gitarrist Edmund Kuepper die Clowns. Die Vorgängerband The Samts hatte sich zuvor in London aufgelöst. Zusammen mit Jeffrey Wegener (dr). Bob Farrell (sax). Ben Wallace-Crabbe (db) und dessen Vetter Dan Wallace-Crabbe (p) entdeckt er ein musikalisches Niemandsland irgendwo zwischen Pop und Jazz und Folk und Punk.
Die rigiden Gesetze der Radiowelt sind hier ebenso außer Kraft gesetzt wie die bewahrte Kultur von Strophe und Refrain. Die Clowns fabrizieren rumorige, schwer faßbare, stets fesselnde Musik, die sich vorschnellen Kategorisierungen entzieht.
Die von 1980 bis 1982 entstandenen Singles und LPs. zuletzt das Album MR. UDDICHSCHMUD-DICH GOES TO TOWN. gehen nicht auf Nummer Sicher – Kuepper experimentiert konstant. Die Stile und Besetzungen wechseln. Es gibt bläserbetonte Line ups. Klänge mit zirzensischen Fanfarenstoßen und jazzartigen Ausbrüchen.
1983 erscheint eine in England zusammengestellte Kompilation unter dem Bandnamen: hierzulande sorgt Rough Trade mit EVERYTHING THAT FLIES für einen ersten Einblick.
LAW OF NATURE. eingespielt in Sydney, wirkt spröde, unzugänglich, obsessiv. Mimmalistische Songideen werden dramatisch ausgeweitet. Müde erzahlt Kueppers nasale Stimme von traurigen Gefühlen. Liebe und Haß. Krieg und Frieden. Seine bohrende, sägende Gitarre wird angetrieben von einem gehetzten Rhythmus, einem unverschnittenen Baß. Darüber spannt sich in weiten Bögen das Saxophon mit seinen ausladenden Improvisationen.
Die Clowns besitzen eine manische Qualität. Die zehn Kuepper-Songs klingen unbehandelt, roh, rauh. Sie schmiergeln unsere Nerven, tun weh. Aber sie leben.
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