Lauter, Lecker, Bücher
Wer Lust hat, sich durch den Psycho-Dschungel des King Of Pop zu schlagen, dem liefert ‚Michael ackson Unauthorized, The Shocking Inside Story‘ (Signet, DM 21) von Madonna-Biograph Christopher Anderson über 500 Seiten Stoff zum Nachdenken. Die ebenfalls „unauthorisierte“ Biographie der Kinks präsentiert ein gewisser Ray Davies unter dem Titel ‚X-Ray‘ (Penguin, DM 23), auch Chuck Berrys ‚Autobiographie‘ (Piper, DM 25) ermöglicht tiefe Einblicke in die Karriere eines R’n’R-Urgesteins. Rechtzeitig hat Sandy Troy mit ‚Captain Trips‘ (Virgin, DM 38) die erste Bio über Jerry Garcia abgeliefert. Nur fürGymna-siasten: Auf 597 Seiten untersucht Ben Watson ‚Frank Zappa. The Negative Dialectics Of Poodle Play‘ (Quartet, DM 36) und stellt Frank auf eine Stufe mit Marx, Freud oder Joyce. In bekannter Qualität analysiert Paul Williams das Dylan’sche Ouevre im 520 Seiten starken zweiten Teil seiner Trilogie ‚Forever Young. Die Musik von Bob Dyian 1974-1986‘ (Palmyra, DM 54). Auch ‚Summer Of Love. The Making Of Sgt. Pepper‘ (Pan, DM 25) hält, was Titel und Autor George Martin versprechen. Endlich auch auf Deutsch gibt es das einzige erwähnenswerte Buch zum Thema Kraftwerk (Pascal Bussy, Piper, DM 20), während Ulli Engel-brecht und Jürgen Boebers die Siebziger mit dem amüsanten ‚Licht aus -Spot an‘ (Klartext, DM 34) vorüberziehen lassen. Auf dem Musikbuch-Markt sind R.E.M. jedoch unangefochten die Band des Jahres: Stefan Nink schrieb mit ‚Amerika träumt‘ (Piper, DM 17) eine Bio aus der Perspektive eines deutschen Journalisten, in ‚Talk About The Passion. An Oral History‘ (Pavilion, DM 37) rekapituliert die ehemalige Warner-Managerin Denise Sullivan aus Athens R.E.M.s Geschichte, indem sie sich chronologisch von Album zu Album hangelt. Dave Bowler und Bryan Dray liefern mit ‚Documental‘ (Boxtree, DM 39) eine ebenfalls brauchbare R.E.M.-Story, während der US-Rolling Stone für ‚R.E.M. – Fakten, Artikel, Interviews‘ (Hannibal, DM 30) seine Archive plünderte. Nach ähnlichem Strickmuster versammelt ‚The Bowie Companion‘, herausgegeben von Elizabeth Thompson und David Gutman (Sidgwick & Jackson, DM 39) 50 Artikel hochkarätiger Autoren (u.a. Marc Bolan und Patti Smith) aus den Jahren 1966 bis 1993. Malcolm Dome vergrub sich lieber in den Kellern der Metal-Postille ‚Kerrang‘, um ‚The AC/DC-Story‘ (Virgin, DM 49) zu erzählen. Die ‚Rolling Stone Files‘ zum Thema Neil Young kann man nun auch in deutscher Übersetzung (Hannibal, DM 40) kaufen, und über die Young-Jünger Pearl Jam ist mit Mick Walls ‚Alive‘ (Hannibal, DM 26) das erste Buch ohne Bilder erschienen.
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