Life

Popular Music

Afghan Moon/Cargo (VÖ: 26.5.)

Das Gute am Brexit: Es gibt frischen Punk aus England.

Jahrelang hatte es den Anschein, als verziehe sich die komplette britische Jugend hinter ihre Laptops und nehme entrückte Electronica auf. Die Wut war weg. Nun ist sie zurück.

Cabbage oder Blackwaters heißen Bands einer neuen Punkwelle, sie stammen aus Manchester oder Guildford – und eben nicht aus London. Auch Life sind Teil dieses Movements, ihre Heimat ist Hull, Geburtsort von Throbbing Gristle und der Housemartins. Verstörung und Pop gehen im Nordosten Englands also seit jeher ganz gut zusammen, der Albumtitel POPULAR MUSIC ist stimmig. In den Songs von Life steckt das gesamte Erbe des britischem Punk- und Postpunk: The Fall, Wire und The Cribs, aber eben auch die Bierdosenfraktion um Sham 69, UK Subs oder Generation X. Klare politische Aussagen gibt es eher selten, Life ätzen lieber über ihre Generationsgenossen und deren Konsumverhalten.

Am Ende geht dann richtig die Post ab: „BaBaBa“ hat einen sarkastischen Schmiergelpapierrefrain wie bei Leatherface, „Euromillions“ ist der coole Hit zum Abschluss, geschrieben kurz nach dem Brexit-Votum, irgendwo zwischen Core und Beat-Poetry, bitterböse ätzend und daher wie gemacht für den Arsch von Boris Johnson.

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