Lifehouse – Stanley Climbfall

Auch der Vierer um Jason Wade profitierte vom Bedürfnis amerikanischer Fans nach den großen Klängen der Vergangenheit. Gegründet 1996 als Blyss, zog die Gruppe Ende der Neunziger Jahre von Seattle nach L.A. Umbenannt in Lifehouse, veröffentlichte die Combo im Herbst 2000 ihr Debüt No Name Face. Das waren süffige Popsongs, in düsteren Stimmungen badend, unter dem Einfluss der Grunge-Größen von gestern. Das Album wurde zum Vollttreffer: Doppel-Platin. Das gleiche musikalische Konzept verfolgen die Poprocker auch mit Stanley Climbfall, dabei ist die emotionsschwangere Röhre von Frontmann Wade tatsächlich beeindruckend, eine Art Eddie Vedder light, öfter mal ins Falsett kippend. Abgemischt von Pearl Jam-Produzent Brendan O’Brien, wird der dicke Sirup-Sound immer wieder von dünnflüssigen Melodien durchzogen, die allesamt viel zu niedlich sind.

Heraus kommt ein Zwitter aus pubertärem Leichtgewichts-Pop und erwachsenem Mittelgewichts-Rock. Handwerklich makellos, könnten Lifehouse damit die Idole werden, die N’Sync und Backstreet Boys ablösen.www. lifehouse-com