Lightning Seeds – Dizzy Heights
Seit der Fußball-Europameisterschaft im letzten Jahr hat England so etwas wie eine neue Nationalhymne. Nicht nur Fußballfans und nicht nur Engländer hatten in den letzten Monaten Probleme, ‚Three Lions‘ wieder aus den Ohren und Gehirnwindungen zu kriegen – falls sie das überhaupt wollten. Verantwortlich für den unwiderstehlichen Ohrwurm ist lan Broudie, besser- aber hierzulande doch wenig – bekannt unter seiner One-Man-Band-Identität Lightning Seeds. Die „three lions on the shirt“ haben die 38jährige Eminenz der englischen Popmusik (Broudie war seit Ende der 70er Jahre in diversen Bands aktiv und produzierte Combos wie Echo And The Bunnymen) Broudie endgültig in die erste Liga des Britpop katapultiert. Nie waren die Lightning Seeds so wertvoll wie heute. Für das ungeduldig erwartete vierte Album hat Einzelgänger Broudie die Lightning Seeds zu einer richtigen Band ausgebaut – und schmiedet ansonsten weiter an seinen zartschmelzenden Ohrenschmeichlern. Die Tindet man zuhauf auf DIZZY HEIGTS. ‚Imaginary Friends‘, ‚What If…‘, ‚Sugar Coated Iceberg‘, ‚Touch And Go‘, ‚You Showed Me‘ – Broudies Gespür für catchy Melodien scheint untrüglich. Perfekter Pop (um eine vom Meister gehaßte Phrase zu bemühen), so britisch wie die Queen. Und deshalb wohl auch nicht unbedingt hundertprozentig kompatibel mit kontinentalen Ohren. Denen mag Broudies süßlicher Wohlklang mit Hang zum fast Kitschigen sowie der arglose Einsatz von cheesy 8oer-Jahre-Synthiesounds bisweilen Probleme bereiten.
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