Liquor Giants – Every Other Day At A Time
Es gibt sie noch! Die Sorte Bands, die unbeeindruckt von allen Neuerungen und Hypes der Musikszene stur an ihrem Ding basteln, ohne damit auch nur in Ansätzen weitere Stufen auf der imaginären Erfolgsleiter emporzuklettern. Die einen nennen das Stagnation, andere sprechen von Konsequenz. Für Ward Dotson.den Kopf der trinkfreudigen LA.-Power-Pop Band Liquor Giants, ist es die perfekte Ausdrucksmöglichkeit. Aufgewachsen mit der Musik von NRBQ, Kinks, Big Star hat der ehemalige Gun Club- und Pontiac Brothers-Gitarrist seinen Seelenfrieden mit der harmonieverliebten Popwelt vergangener Tage gefunden, kann es sich aber nicht verkneifen – mit einem Augenzwinkern – gelegentlich Arsch zu treten, wie es in der Fachsprache so schön heißt. Dann kommt die in den USA noch immer grassierende Replacements-Schule zum Vorschein, unter deren Einfluß noch immer Tausende von jungen Bands im Besitz einiger elementarer Akkorde ihre Vorstellung von Rock ’n’Roll ausleben. Bei Ward Dotson sind es im Laufe der Jahre zwar ein paar Akkorde mehr geworden, aber warum fünf Akkorde spielen, wenn es mit vieren doch auch klappt. Dotson hält sich da viel lieber mit der detaillierten Ausarbeitung mehrstimmiger Gesangsharmonien auf, was schließlich auch die Fab Four ins Spiel bringt. Und deren Qualitäten sind ja wohl auch 1998 unbestritten. Die CD enthält 11 (1) Surprise-Bonus-Tracks mit Cover-Versionen und anderen Obskuritäten.
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