Little Axe – Slow Fuse
Wenn es Pop-Alben gibt, die sich bei dir einschmeicheln wie Trickbetrüger, in deren Händen selbst unscheinbare Glasperlen schimmern wie glühende Juwelen, dann ist SLOW FUSE ein ebensolches. Denn was auch immer Little Axe anfassen, beginnt von innen zu leuchten und in schüchterner Schönheit schamhaft zu erröten. Wie Beck kurbeln Little Axe munter an der Verwurstungsmaschinerie neuzeitlichen Musikschaffens, kredenzen Haschiertes mit viel Seele und rühren als versierte Küchenmeister den Blues mit smoothem Dancefloor und den Folk mit TripHop an. Immerhin geht es der Band um den Multi-Instrumentalisten Skip McDonald und den hochgeschätzten Produzenten Adrian Sherwood – wie schon auf dem Debüt THE WOLF THAT HOUSE BUILT – in erster Linie darum, Musik so zu machen, als ginge man durch ein Museum, in dem die Dinge plötzlich quicklebendig und vom alten Schwung besessen werden: Da treffen schlabbernde Gitarrengeister auf stampfende Rhythmus-Roboter, Mark Knopfler-Androiden kriegen einen kreischenden Soul-Anfall und eine Bande Mundharmonikas macht sich bizzelnd und kichernd an der Steckdose zu schaffen alles kein Problem. Und wenn das dann auch noch so beschaulich daherkommt wie auf SLOW FUSE, ist es vollbracht: Die Songs lehnen sich an dich wie uralte Freunde, relaxt schwimmt der Sound dahin wie ein Strom, der leise am Ufer plätschert und uns dann und wann kleine Gemmen des Glücks vor die Füße wirft.
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