Lone Justice Shelter Geffen/WEA 924122-1

Eine Stimme, die mitunter an Bette Midier erinnert; eine Gitarrenmusik, deren abgeklärte Schroffheit zum Vergleich mit John Cougar Mellencamp reizt. Und dazu ein Produzent namens Little Steven — das wäre das Koordinaten-System. Mehr nicht. Denn Lone Justice ist Maria McKee. Und Maria McKee ist verdammt viel mehr — als Sängerin wie als Songschreiberin.

Mit 16, ermuntert vom großen Bruder, auch ohne High-School-Abschluß Rock-Sängerin in Los Angeles geworden, hat diese Frau Ausdrucksformen entwickelt, die ganz direkt ihr sprunghaftes Temperament übersetzen. Textlich phantasievoll bis phantastisch, sprachlich bisweilen intellektuell und dabei erfrischend bildhaft ergänzt sie ihr ureigenes Song-Material mit einer rasanten Berg- und Talfahrt ihrer steilflankigen Vibrati in den Serpentinen zwischen laut und leise.

War Album Nummer 1 vor allem eine Platte für Amerikas Musik-Journalisten, so könnte SHELTER tatsächlich den Schritt vom Insider-Projekt zur erfolgreichen Combo bedeuten. Denn mit Stücken wie dem Titel-Song oder „I Found Love“ oder der magischen Ballade „Wheels“ kommt Lone Justice urwüchsig und sehr persönlich daher. Ohne Einschränkung: (6)